Stele an der Stelle des ehemaligen Gräberfelds der Franziskanerinnen auf dem alten Friedhof in Burgbrohl122 Jahre wirkten die Franziskanerinnen in Burgbrohl. Ihr Tun ist fest mit dem Krankenhaus „St. Josef“ verbunden. 1888 entschloss sich das um Amtsbürgermeister Jost gegründete Komitee, zum Bau des Krankenhauses als „Vorbedingung“ die Waldbreitbacher Franziskanerinnen anzufragen. Im Februar 1900 kamen Schwester Gerharda, die mit bürgerlichem Namen Elisabeth Dahlbender hieß, Schwester Oberin Mechthildis und zwei weitere Schwestern nach Burgbrohl. So konnte das Krankenhaus Burgbrohl im Jahr 1900 eingeweiht werden. Bereits im Eröffnungsjahr wurden dort 41 Patienten stationär behandelt (aw-wiki.de)

Die Franziskanerinnen prägten seither das Ortsbild von Burgbrohl, waren in der Krankenpflege im Krankenhaus und in den Haushalten tätig, gaben Kochkurse, Strickkurse und leiteten die Nähschule und den Kindergarten, der damals noch „Verwahrschule“ hieß.

Als das Krankenhaus am 4. Januar 1999 zur neuen Brohltal-Klinik St. Josef, Fachklinik für Geriatrische Rehabilitation, wurde, wirkten die Franziskanerinnen weiter mit im seelsorgerischen Dienst der Klinik. Darüber hinaus waren die Schwestern im Caritas- und Liturgieausschuss sowie als Lektorinnen und Kommunionhelferinnen in der Pfarrgemeinde tätig. (100 Jahre Pfarrkirche St. Johannes der Täufer – Dank, Freude, Zukunft – 1909 12. Juni 2009, S. 38) Mit Schwester Olivera verließ die letzte Franziskanerin im Jahr 2022 Burgbrohl.

15 Schwestern wurden auf dem Friedhof von Burgbrohl bestattet, so auch Schwester Gerharda, die bis zu ihrem Tod im Jahr 1948 in Burgbrohl lebte und wirkte. Da mit der Aufgabe der Gräber auf dem Burgbrohler Friedhof nichts mehr an die Franziskanerinnen erinnert, stiftete ein Burgbrohler Bürger eine Basalt-Stele, die alle Namen der in Burgbrohl bestatteten Ordensschwestern trägt. „Drei Frauen meiner Vorfahren entschieden sich für ein gottgeweihtes Leben. Zwei gehörten der Ordensgemeinschaft der Waldbreitbacher Franziskanerinnen an, eine trat dem Orden vom Heiligen Kreuz Sprendlingen bei. Die beiden Verwandten waren nicht die einzigen Burgbrohlerinnen, die als Franziskanerinnen in Burgbrohl ihren Dienst am Menschen leisteten“, so der anonyme Spender der Stele über seine persönliche Motivation.

Am Samstag, 29. Juli 2023, wird die Stele nach der Vorabendmesse, die um 17:30 Uhr beginnt, von Pater Elias OSB eingeweiht. Die „Franziskanerinnen-Stele“ steht auf einem der ehemaligen Gräberfelder der Franziskanerinnen links vom Eingang des alten Friedhofs.