bachtalwohlf-kUte Michalk fühlt sich wohl im Haus Bachtal.Bewohnerin Ute Michalk wünscht sich mehr Rückhalt in der Bevölkerung.

„Da kommen ja wieder die vom Haus Bachtal!" Ute Michalk, selbst Bewohnerin des Wohn- und Pflegeheimes und Bewohnerbeiratsvorsitzende, traute ihren Ohren nicht, als sie diesen Satz in einem Burgbrohler Café vom Nebentisch aus hörte und draußen gerade ein paar ihrer Kollegen vorbeigingen. „Das habe ich schon öfter beim Einkaufen gehört. Die Leute sollten sich schon überlegen, wo sie was sagen und wer ihnen zuhört. Ich finde es einfach ungerecht und gemein, dass sich Leute, die außerhalb des Hauses leben, ein Urteil über uns erlauben", sagt Ute Michalk nicht ohne Emotionen. Auch Heimleiter Hardy Thieringer findet ein solches Verhalten inakzeptabel: „Gerade diejenigen, die noch nie in der Einrichtung waren, bilden sich ein solches Urteil. Würden sich diese Leute mal mit den Bewohnern beschäftigen, würden sie merken, dass hinter jedem Bewohner ein Mensch steht." Ob Migräne oder eine psychische Erkrankung, keine Krankheit kann man sich aussuchen, und ein jeder kann durch einen Unfall oder ein anderes Ereignis in eine ähnliche Situation geraten. „Mit gegenseitigem Verständnis und aufeinander zugehen wäre das aus der Welt zu schaffen", so Hardy Thieringer.

Wie dies gelingen kann, zeigt das Team des Burgbrohler Pflegeheims Tag für Tag. Im Haus Bachtal fühlen sich die Bewohnerinnen und Bewohner geborgen und zuhause, betont Ute Michalk, die nach eigenen Worten mit den Nerven fertig war, als sie 2007 nach Burgbrohl kam: „Durch die Hilfe und Liebe der Heimleitung und der Mitarbeiter bin ich heute der Mensch, den ich mir vor Jahren gewünscht habe zu sein. Wir fühlen uns wohl und haben immer einen Ansprechpartner, der uns mit Rat und Tat zur Seite steht." Für den Heimleiter sei es nicht immer leicht, doch fände er auch in schwierigen Situationen immer noch ein gutes Wort, meint die Bewohnerbeiratsvorsitzende. Auch alle Zimmer seien dank der Mitarbeiter stets „wie aus dem Ei gepellt", freut sich Ute Michalk, die dankbar anmerkt: „Auch wird uns beim Umgang mit unserem Taschengeld von allen Seiten der Einrichtung geholfen. Wir kommen stets gut mit unseren finanziellen Mitteln aus." Gäste, die einen Blick ins Heim werfen, spüren diese Heiterkeit und gegenseitige Wertschätzung sowie die Zufriedenheit der Bewohner. Gemeinsame Feste und Ausflüge – sei es in den Kölner Zoo, nach Trier, ins Phantasiealand, Schokoladenmuseum oder ins Technikmuseum nach Sinsheim – sorgen für Zusammenhalt und Abwechslung. Jeder Bewohner hat seine individuellen Freiheiten und kann sein Zimmer so einrichten wie er es gerne möchte, beispielsweise einen Kühlschrank in seinem Zimmer aufstellen. Auch Tiere dürfen mitgebracht werden. So hatte Ute Michalk ihre Katze Nicki, die leider vor Weihnachten gestorben ist. Die Heimleitung machte es ihr möglich, Nicki auf dem Gelände zu beerdigen, sodass sie nicht ganz von ihrer Katze getrennt ist. Um dies alles gewährleisten zu können, braucht es in den Bereichen Betreuung und Pflege, Heimleitung und Hauswirtschaft insgesamt ein gutes Team, wo der eine auf den anderen zählen kann, merkt Hardy Thieringer an. Dieses Team setzt sich nach Auskunft von Heimleiter Hardy Thieringer wie folgt zusammen: Heimleitung, Verwaltung, QM und Pflegedienstleitung, Wohnbereichsleitung, Betreuungs- und Pflegemitarbeiter, Ergo- und Sozialtherapie, Hauswirtschaft und Küche, Haustechnik. Alle Mitarbeiter freuen sich über zufriedene Bewohner, und jedes Lächeln ist für sie ein Ansporn weiterzumachen. Ein wertschätzendes Engagement, das auch Ute Michalk immer wieder wohltuend spürt: „Haus Bachtal ist mein Zuhause geworden, und mit meinen Sorgen und Problemen kann ich zu jedem hingehen." Schön wäre, wenn die Bürger ihr Vorurteil gegen ein Urteil austauschen würden. Jedermann ist herzlich willkommen. Und wer Haus Bachtal besucht, erhält natürlich auch eine Tasse Kaffee und Kuchen.