httc1-kBergfreunde auf steilem Weg.Die jährliche Hüttenwanderung führte den Hobbytischtennisclub N.O.-Weiler vom 23. bis 28. Juni nach Oberstdorf ins Allgäu. Am frühen Morgen wurde das Vorhaben von Andernach aus mit der Bahn in Angriff genommen.

Bei schlechtem, fast schon unwetterartigem Wetter, startete am ersten Tag nach einer Regenpause gegen 14 Uhr die erste Bergtour von Spielmannsau hinauf zur Kemptner Hütte auf 1846 Meter. Den kräfteraubenden Aufstieg, bei dem 800 Höhenmeter überwunden wurden, belohnten zeitweise traumhaften Aussichten. Völlig durchnässt erreichten die Wanderer gegen 18 Uhr die Hütte, wo sie den ersten Tag mit einem geselligen und zünftigen Hüttenabend ließ ausklingen ließen.

Nach einer mehr oder weniger geruhsamen Nacht und einem ausgedehnten Hüttenfrühstück hatte sich das Wetter leider nicht entscheidend gebessert. Trotzdem entschied man sich, den Heilbronner Weg zu erwandern. Der Anstieg führte über den Gleitweg des Schwarzmilzferner, vorbei an der Mädelegabel (2645 m), hinauf zur schneebedeckten Bockkarscharte - also bis zum Beginn des eigentlichen Heilbronner Weges - und weiter zum Bockkarkopf auf 2609 Metern, wo besonders Trittsicherheit und absolute Schwindelfreiheit gefragt war. Weiter führte der Weg der Wanderfreunde über ausgesetzte Felshänge zum Steinschartenkopf (2615m), über die bekannte Leiterbrücke und die Eisenleiter in die große Steinscharte und schließlich zum Heilbronner Thörle. Die folgende Überquerung einiger steiler Altschneefelder erwies sich bei der immer schlechter werdenden Sicht und einsetzendem Schneefall als schwierig und nicht ungefährlich. Nach einem Abstieg über riesige Steinbrocken und Geröllfelder, erreichten die Wanderkameraden nach rund 7 Stunden erschöpft, aber glücklich, die Rappensee Hütte und ließen den Tag dort fröhlich enden.

Der nächste Tag stand ganz im Zeichen der Gipfelbesteigung des Rappenseekopfes und des Hochrappenseekopfes. Gut gelaunt und bei toller Fernsicht erreichte die Gruppe über einen schmalen, steilen und anspruchsvollen Grat am späten Vormittag den Rappenseekopf. Nach einer Rast und einer ausgedehnten Brotzeit auf dem 2469 hohen Gipfel wurde der Abstieg in Angriff genommen. Doch die Tour war für diesen Tag nicht beendet, denn mit dem Hochrappenseekopf - dem Hausberg der Rappensee Hütte – lag noch das zweite Tagesziel vor den Wanderern. Die tolle Aussicht von 2425 Metern in Richtung Oberstdorf und auf das Panorama der Lechtaler Alpen entschädigten die Wanderer für die zwei vorhergehenden Regentage. Gegen 17 Uhr wurde mit der Enzian Hütte das Nachtquartier erreicht. Gut gelaunt erholten sich die Tischtennisfreunde hier bei Weißbier und Obstler von den Strapazen des Tages und stärkten sich für die Herausforderungen des kommenden Tages.

httc2-kAn der Rappensee-Hütte.Bei wolkenlosem Himmel und traumhafter Aussicht auf die naheliegenden Berggipfeln wurde am Morgen der Abstieg in Angriff genommen. Über Einödsbach und Birgsau erreichten die Weilerer am späten Nachmittag Oberstdorf.

Der letzte Tag der Tour war einer gemächlichen Höhenwanderung ins Kleinwalsertal und, als besonderes Highlight, der Besichtigung der Faszination und Staunen auslösenden Breittachklamm vorbehalten, bevor am Abend das abschließende Entspannungprogramm der Bergtour fröhlich und ausgelassen in der bekanntesten Privatbrauerei Oberstdorfs sein Ende nahm.

Nach 6 Tagen hieß es schließlich Abschied nehmen. Trotz des in den ersten Tagen schlechten Wetters und der vielen Anstrengungen war man sich einig: Es war wieder eine gelungene Wandertour mit beeindruckenden Erinnerungen an die Allgäuer Alpen und an den Heilbronner Weg, die man zu jeder Zeit – und vor allem bei guten Wetter – gerne wiederholen möchte. Ein besonderer Dank gilt der Firma Fuchs-Tiefbau aus Lützingen für ihre Unterstützung.