Der neue Wasserspielplatz war bei den herrschenden Temperaturen ein beliebter Aufenthaltsort. (Foto: M. Doll)Burgbrohl. ab. Hoher politischer Besuch und ein großer Tag für die Ortsgemeinde Burgbrohl. Am Montag, 22. Juli übergab der rheinland-pflälzische Minister des Inneren, für Sport und Infrastruktur, Roger Lewentz in Anwesenheit zahlreicher Gäste aus Politik, Planung und Verwaltung und der ausführenden Firmen, den ersten Bauabschnitt (von der Brohltalstraße bis zur Brohlbachtalbrücke) seiner Bestimmung.
In Anwesenheit des Kreisbeigeordneten Horst Gies, der MdL Marcel Hürter (SPD) und Guido Ernst (CDU) und von VG-Bürgermeister Johannes Bell sprach Ortsbürgermeister Walter Schneider nach seiner Begrüßung von einer sehr attraktiven Weiterentwicklung für die Gemeinde. "Der erste Bauabschnitt ist im Wesentlichen den Kindern und Jugendlichen gewidmet", betonte er. Schneiders Dank ging vor allem an die MitarbeiterInnen der Förderprogramme und der Bau- und Planungsabteilungen bei der Verbandsgemeinde, an die Firma Rhodius sowie an die Brohltalklinik für das Entgegenkommen bei den für die Realisierung notwendigen Grundstücken, sowie an das Planungsbüro Heichel für die umfassende Planung des Projekts. Namentlich erwähnte Schneider dann noch die an Bau, Installationen und Einrichtungen beteiligten Bau- und Fachfirmen, die, so bemerkte er erfreut, auch zu einem großen Teil aus dem Ort selbst kämen und gute Arbeit geleistet hätten.
Minister Roger Lewentz brachte in einer kurzen Ansprache seine Begeisterung zum Ausdruck. (Foto: M. Doll)Minister Roger Lewentz sprach von gut investiertem Geld. Schöne Flächen mit hohem Erholungs- und Freizeitwert seien entstanden - ein wichtiger Punkt für Gemeinden angesichts des demographischen Wandels, der immer mehr zu einem Wettbewerb zwischen Gemeinden führe, um die wohnhafte Bevölkerung auch am Ort zu halten. "Ich arbeite gerne mit Gemeinden zusammen, die sich nach vorne entwickeln", betonte Lewentz. "Gemeinden, die sich diesem Wettbewerb um die Einwohner nicht stellen, werden überrollt werden". Schön und stimmig sei die Anlage, die Kombination mit Spielmöglichkeiten gelungen. Der Minister dankte auch der Verbandsgemeinde und dem Kreis für deren Unterstützung und freute sich, dass am Ort mit den FirmenRhodius und Heuft zwei große, gesunde und expandierende Betriebe dem Standort Treue und Verbundenheit erwiesen.
Interessantes wusste noch Manfred Rhodius zu berichten, der Seniorchef derjenigen Firma, die maßgeblich Planung, Bau und Inhalte der "Wasserstationen" begleitet und unterstützt hat. "Hier an diesem Platz liegt sozusagen die Keimzelle des Unternehmens", so Rhodius. Sein Ururgroßvater sei um 1827 hierher geschickt worden, um Quellen für und mit Kohlensäure zu finden und zu erschließen. Hier sei die erste Quelle kohlensäurereichen Wassers gewesen - sie floss damals noch frei in den Brohlbach. Erst später wurde die Firma und ihre Gebäude an den jetzigen Standort weiter talabwärts verlagert, wobei in Einvernehmen und zu beiderseitigem Vorteil Grundstücke mit der Gärtnerei getauscht wurden. Diese Quelle und die notwendige Zugänglichkeit der Quellfassungs-Einrichtungen sei auch der Grund, warum die Firma am Grundstückseigentum festgehalten habe. Die jetzige Mineralwasser-Stelle am ersten "Bohrturm" der Anlage und das Thema Wasser, Kohlensäure und Eisen steht also nicht zufällig gerade an diesem Ort und weist viele Bezüge zu Firmen- und Ortsgeschichte auf.
Mit dem Durchschneiden des Bandes wurde der erste Bauabschnitt offiziell für die Nutzung freigegeben. (Foto: M. Doll)Planer Bernd Heichel führte die Gäste dann über den gerade eröffneten 1. Abschnitt und gab an der Brohlbachtal-Brücke noch einen Ausblick auf den zweiten Teil des Projekts jenseits des Brohlbach-Laufs, der im nächsten Jahr fertiggestellt werden wird. Die Gesamtsumme des Projekts "Brohltaue Ost" wird nach der Fertigstellung auch des 2. Bauabschnitts etwa 1,4 Millionen Euro betragen - davon sind 1,1 Mio. förderfähig, im Rahmen des Programms für Ortskernsanierung und Stadterneuerung. Die "Brohltalaue-Ost" in Burgbrohl ist Teil dieses Programms.
Die Besucher konnten sich bei fast tropischen Temperaturen bei den Kindern des Kindergartens "Regenbogen" und deren Betreuerinnen überzeugen, wie gut und dankbar der Wasserspielplatz angenommen wird. Die Sportjugend der Spvgg. Burgbrohl weihte zeitgleich in einem kleinen Turnier den neuen "Soccer-Court" ein. In bewährter Manier sorgten die 5/4 Damen Burgbrohls, gemeinsam mit der Gästeführerin Astrid Gamroth dafür, dass niemand auf dem sonnenüberfluteten Platz unter Flüssigkeitsmangel zu leiden hatte. Ihr schattiger Getränkestand war eine der wichtigsten organisatorischen Beigaben an diesem Tag. Nun hofft man, dass dieser und der weitere Bausabschnitt gut angenommen und zu langem Freizeitnutzen auch pfleglich behandelt werden.
Quelle Text: Olbrück Rundschau Ausgabe KW 30/13 vom 25. Juli 2013
