1887 und 1930 wurden bei Fundamentarbeiten Gräber aufgefunden, die Becher, Schalen und Krüge enthielt. Sie bezeugen den römischen Ursprung des Ortes.

Im Jahre 1045 übergab der Pfalzgraf Otto, dem das Territorium unterstand, das sogenannte Breisiger Ländchen dem adeligen Stift in Essen, dessen Vorsteherin seine Schwester Theophanu war. Zu diesem kleinen Gebiet gehörten die Orte Nieder- und Oberbreisig, Gönnersdorf, Brohl sowie Nieder- und Oberlützingen.

Bald gelangte das Vogteirecht an die Grafen von Jülich. In der "Taxa generalis", einer Aufstellung aus dem Jahre 1330 über die kirchlichen Abgaben der zur Diözese Trier gehörenden Kirchen, erscheint die "Ecclesia in superiore Lutzingk" mit 2 libra und 12 Solidi.

1428 erbte Elisabeth, einzige Tochter des Dietrich von Brule und Gattin des Wilhelm von Vlatten, das Patronatsrecht in Oberlützingen, ein Recht, dass später auf die Familien Braunsberg und Bourscheid überging.

Während das Patrozinium des hl. Martin auf eine frühe Kirche schließen läßt, berichten die Visitationsprotokolle über einen schlechten Zustand der bestehenden Kirche.

1785 wird sie als sehr baufällig bezeichnet und dann - obschon sie erst 1758 wieder hergerichtet worden war - 1824 polizeilich geschlossen.